Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)
Der konstruktive Umgang mit Vielfalt stellt eine wichtige Kompetenz für die Menschen in einer zunehmend von Komplexität und
Vielfalt geprägten modernen Gesellschaft dar. In der modernen Gesellschaft begegnen sich
Menschen unterschiedlicher Staatsangehörigkeit, Nationalität, Ethnie, Religion oder Weltanschauung, unterschiedlichen Alters,
psychischer, geistiger und physischer Disposition sowie geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung. Kennzeichnend sind
Individualisierung und Pluralisierung von Lebensentwürfen.
Kernanliegen der Leitperspektive ist es, Respekt sowie die gegenseitige Achtung und Wertschätzung von Verschiedenheit zu
fördern. Grundlagen sind die Menschenwürde, das christliche Menschenbild sowie die staatliche
Verfassung mit dem besonderen Schutz von Ehe und Familie.
Schule als Ort von Toleranz und Weltoffenheit soll es jungen Menschen ermöglichen, die eigene Identität zu finden und sich
frei und ohne Angst vor Diskriminierung zu artikulieren. Indem Schülerinnen und Schüler sich mit
anderen Identitäten befassen, sich in diese hineinversetzen und sich mit diesen auseinandersetzen, schärfen sie ihr Bewusstsein
für ihre eigene Identität. Dabei erfahren sie, dass Vielfalt gesellschaftliche Realität ist und die
Identität anderer keine Bedrohung der eigenen Identität bedeutet.
Die Leitperspektive zielt auch auf die Fähigkeit der Gesellschaft zum interkulturellen und interreligiösen Dialog und zum
dialogorientierten, friedlichen Umgang mit unterschiedlichen Positionen bzw. Konflikten in
internationalen Zusammenhängen. Erziehung zum Umgang mit Vielfalt und zur Toleranz ist damit auch ein Beitrag zur Menschenrechts- und
Friedensbildung und zur Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft.
Die Verankerung der Leitperspektive im Bildungsplan wird durch folgende Begriffe konkretisiert:
Personale und gesellschaftliche Vielfalt
Wertorientiertes Handeln
Toleranz, Solidarität, Inklusion, Antidiskriminierung
Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen
Formen von Vorurteilen, Stereotypen, Klischees
Konfliktbewältigung und Interessenausgleich
Minderheitenschutz
Formen interkulturellen und interreligiösen Dialogs